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Wie der Hund lernt


Der Hund lernt durch sich erinnern. Der Hund lernt etwas immer wieder zu tun, wenn er auf einen bestimmten Umweltreiz (Kommando) für seine Aktion angemessen belohnt wird (positive Verstärkung). Futterstehlen ist hier eingutes Beispiel. Der Reiz des Futters, kann eine derart starke Belohnung für den Hund sein, das ein einziges Erfolgserlebnis das gesamte Hundeleben prägen kann. Macht er unangenehme Erfahrungen, lernt er es zu lassen (negative Verstärkung). Bringt man den Hund dazu etwas immer wieder zu tun und der Hund hat immer wieder ein positives Erlebnis, wird daraus bald sicheres (konditioniertes) Verhalten. Wird es immer wieder trainiert (über Jahre) und belohnt handelt der Hund irgendwann wie aus einem inneren Zwang heraus. Er kann nicht mehr anders. Der Handlungsablauf hat sich fest in sein Gehirn "eingebrannt" und funktioniert ähnlich wie ein unkonditionierter (angeborener) Reflex ist aber ein konditionierter (erlernter) Reflex.

Die Erziehung eines Welpen erfordert Fleiß und Konsequenz. Wenn es leicht währe einen Hund richtig zu erziehen, hätte jeder einen. Keinesfalls darf der Hund ein Erfolgserlebnis haben, wenn er sich sträubt unsere Kommandos auszuführen (was natürlich voraussetzt, dass er sie kann). Eine einzige Nachlässigkeit, kann Wochenlange Arbeit zunichte machen.

Man sollte nie Kommandos geben, die man nicht notfalls auch durchsetzen kann.

Bei einigen Hunden steht mehr auf dem Spiel als nur die Ausführung - können wir das Kommando nicht durchsetzen, sind wir nicht souverän - also kein akzeptabler Rudelführer. Das verlangt vom Ausbilder auch eine gewisse Hinterhältigkeit. Man sollte sich nicht scheuen, auch mit dem Nervenkostüm des Hundes zu spielen. Ruft man einen Welpen oder Junghund und er kommt nicht, ist aber noch in unserer Nähe laufen wir laut schreiend auf den Hund zu. Das löst bei ihm den Fluchtinstinkt aus. Sobald er flieht, laufen wir in die entgegengesetzte Richtung. Beim Hund kann jetzt durchaus Panik auftreten. Rudelausschluss - er fühlt, dass für ihn Lebensgefahr besteht. Er wird nach Kräften versuchen, wieder zu uns zu kommen. Unsere Flucht muss aber glaubhaft aussehen - 100 Meter sollten wir schon laufen, oder der Hund hat uns vorher eingeholt. Jetzt wird der Hund sofort Motiviert. Nie darf der Hund bestraft werden, wenn er kommt. Auch nicht wenn er trotz Rufens durchgebrannt ist und jetzt eine halbe Stunde später zu uns zurückkommt. Er würde die Strafe mit dem Kommen verbinden und das nächste mal noch später kommen und irgend wann in sicherer Entfernung von uns stehen bleiben und nicht zu uns kommen. Eine weitere Möglichkeit, wenn der Hund uns nicht beachtet und trotz unseres Rufens seinen "Geschäften" nachgeht, sollten wir uns ein sicheres Versteck suchen. Dabei müssen wir den Wind beachten. Wenn der Hund uns vermisst, und das wird er früher oder später, dann wird er als erstes seine Nase befragen. Bringt sie kein Ergebnis, wird er es mit Augen und Ohren versuchen. Bringt auch das kein Ergebnis, wird er sich auf die Pfoten machen um nach uns zu suchen. Wir sollten ihn ruhig ausgiebig suchen lassen. Um so länger er sucht, um so stärker ist die negative Verstärkung. Viele Junghunde können bei der Suche ganz erbärmlich jammern - da heißt es hart bleiben, nur so lernt der Hund etwas.

Unsere Kommandos sollten in der Anfangsphase immer zwei (drei) Sinne des Hundes gleichzeitig ansprechen.

Das Gehör: Durch das Kommando wird ein akustisches Signal ausgelöst.

Das Auge: Durch eine für diesen Befehl typische Körperhaltung oder Handbewegung lösen wir ein weiteres Signal beim Hund aus. Hunde sind sehr gute Beobachter und lernen Kommandos über die Körpersprache am schnellsten umzusetzen.

Die Gier des Hundes: Durch die Motivation. Man sollte sich nicht scheuen dem Hund das Futter, das er für die Ausführung erhalten soll vorher zu zeigen - Aber nur in der ersten Ausbildungsstufe. Später wird es erst nach Ausführung aus der Tasche geholt und mit zunehmender Zuverlässigkeit des Hundes immer seltener verteilt.

Die zusammengerollte Zeitung

Immer wieder höre ich, die zusammengerollte Zeitung wäre ein gutes Instrument um seinen Hund zu verprügeln - er verbindet die Schmerzen dann mit der Zeitung und nicht mit uns. Selbst wenn es stimmen würde, was hätten wir davon, wenn der Hund Angst vor der Zeitung hat. Nein dies ist der falsche Weg. Aber die zusammengerollte Zeitung kann uns dennoch helfen. Wir strapazieren wieder das Nervenkostüm unseres Hundes, in dem wir die Zeitung auf den Tisch gegen die Wand oder einfach in unsere aufgehaltene Hand schlagen. Hunde mögen diesen Knall überhaupt nicht. Meinem Wotan habe ich das stehlen vom Tisch mit dieser Methode abgewöhnt. Ich habe ihm auf dem Tisch eine Falle aufgebaut. Speck (damit fängt man offensichtlich nicht nur Mäuse, sondern auch Hunde, die ihn mögen) schön an der Tischkante präsentiert. Ich habe mich mit dem Rücken zum Tisch gesetzt und die Szene in einem Spiegel beobachtet. In dem Moment, in dem er die Vorderpfoten auf den Tisch stellen wollte, habe ich die Zeitung mit aller Kraft neben ihn auf den Tisch geschlagen. Er ist seitdem nie wieder auf solche Fallen reingefallen. Nach ca. 12 Wochen haben wir den Härtetest gemacht. 24 Stunden nicht gefüttert und ihn mit gebratenen Kaninchenläufen an der Tischkante für Drei Stunden allein gelassen. Er hat es nicht gewagt.

Das ist natürlich reines Glück gewesen. Ich habe es geschafft, ihn in dem Moment zu strafen, in dem er das Verhalten beginnen wollen. Er hat es nicht geschafft, davon zu fressen - dann währe es schwer geworden, dann hätte sich das Verhalten selbst belohnt. Solches Verhalten, das selbstbelohnend ist, lässt sich nur sehr schwer korrigieren.

Quelle




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